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Nationalmannschaft: WM-Quali-Tagebuch 9

04. Februar 2024 (Lettland - Liepaja)

Alles hat ein Ende

 

Paldies Latvia, es war schön mit dir.

«Nur» noch die Rückkehr in heimatliche Gefilde stand am letzten Tag der Mission «Liepaja’24» auf dem Programm. Erst um 11 Uhr wartete der Bus vor dem «Amrita» - «paradiesische» Zustände auch für die Nachtschwärmer, mehr oder wenig pünktlich waren alle zur Abfahrtzeit dort. Trotzdem reichte es nicht allen für das Frühstück. Bei einigen mussten noch Koffer gepackt werden, andere zweifelten, ob ihr Mägelchen schon feste Nahrung zuliess. Klar war einzig: Franz braucht einen Kaffee.

 

Leider nicht unser «Rallydriver» mit dem «Pornobus» stand vor der Hoteltür. Dafür ein Modell aus den Restbeständen der Sowjetunion – Bus, wie Fahrer. Irgendwann war dann jedem der Späteinsteiger klar, dass nicht alle Koffer im Gepäckraum Platz haben, sondern auf dem Gangboden verteilt werden müssen. Sagen wir es so: Dies stiess nicht bei allen auf Verständnis. Eigentlich bei keinem.

 

Nach drei Stunden Fahr- und Schlafzeit erreichte Team Liechtenstein pünktlich den Flughafen in Riga und konnte für einmal stressfrei einchecken. Einzig die Erinnerung an die letzte Rückkehr von Liepaja nach Riga vor vier Jahren weckte etwas gemischte Gefühle: Damals wunderten wir uns, warum asiatische Touristen mit so komischen Mundschützen herumliefen. Irgendwas von einem komischen Virus mit dem Namen einer Biersorte geisterte umher, kümmerte uns aber wenig. Kurz danach waren alle Grenzen dicht.

 

Apropos dicht, ein gutes Stichwort – ehm, oder auch nicht. Sagen wir es so: Dem einen oder andern waren die Strapazen der letzten Nacht noch anzumerken, aber alle hielten sich tapfer. Bevor das Flugzeug nach Zürich geentert wurde, hiess es Abschied nehmen von unserem Kieler Killer «Zügi». «In zwei Jahren sehen wir uns wieder», meinte unsere Legende – so schnell hat sich noch keiner für Natitrainings abgemeldet.

 

In Züri fiel das Empfangskomitee etwas bescheidener aus als vor zwei Jahren, wo wir noch mit Fahnen und Ballons empfangen wurden. Wenn wir uns dann 2026 für die WM qualifizieren, steht dann hoffentlich das halbe Land in der Empfangshalle. Dort hiess es dann Abschied nehmen von der «Züzi»-Connection, in Sargans dann löste sich das «Team 2024» ganz auf.

 

Zu guter Letzt noch dies: Die WM-Quali verlief sportlich nicht ganz so, wie wir uns das erhofft hatten. Es fehlte ein emotionaler Höhepunkt, wie letztmals der Sieg gegen Belgien. Und trotzdem: Die Woche an der Ostseeküste im Westen Lettlands (um es mal noch korrekt zu schreiben…) bescherte dem Team viele unvergessliche, legendäre Momente, von denen alle Beteiligten noch lange erzählen werden. Es sind nicht die sportlichen Erfolge, die den Wert einer Mannschaft beschreiben. Zusammenhalt, Teamgeist und gegenseitiger Respekt sind da viel wichtiger. Werte, die beim Team Liechtenstein seit je her gelebt werden.

 

Team-Manager Franz Maurer brachte es nach dem Spiel gegen die Niederlande auf den Punkt. «Eigentlich wollte ich mein Amt an Rico Lüthi abgeben, er ist der ideale Nachfolger und bringt frischen Wind ins Team. Aber ich kann nicht zu Hause zu bleiben. Ich muss wieder mitkommen.» So geht es hoffentlich allen, die in Liepaja dabei waren. Bis in zwei Jahren.

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