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Nationalmannschaft: WM-Quali-Tagebuch 4

30. Januar 2024 (Lettland - Liepaja)

Schnupperschnupper

Am vierten Tag der «Mission Liepaja’24» geht es erstmals ins Olimpiskais centrs. Und alles fühlt sich so gewohnt an.

 

«Und am vierten Tag wird es Licht, wenn Coach Kipfi zum Team spricht» - das steht zwar nicht in unserem Playbook, ist aber trotzdem fast ein Gesetz. Wie bei früheren Kampagnen fand Natitrainer Marco Kipfer am Montagabend in einem Nacht-und-Nebel-Transport zum Team. Erst um 23 Uhr landete er in Riga, wo Lettlands Florbola-Urgestein Andris und ein deutscher Nachzügler sehnlichst auf ihn warteten – der deutsche Kollege war schon um 18 Uhr gelandet…

 

Driver Andris begrüsste die beiden dann mit den Worten, «ihr müsst die nächsten drei Stunden dauernd mit mir reden. Erstens fahre ich nicht gerne nachts, zweitens hasse ich dieses Auto und drittens bin ich müde». Das ist doch mal eine Ansage. Nach drei Pausenstops erreichte das Trio dann gegen 3.30 Uhr den Küstenort Liepaja. «Eigentlich war ich todmüde nach der langen Reise, aber ich blieb bis zum Schluss hochangespannt», meinte Kipfer bloss.

 

Und eben: Kaum wieder die Augen auf, hielt er am Dienstagmorgen auch seine traditionelle Theoriesitzung vor versammelter Truppe. Theoretisch sollte nun alles klar sein. «Goldküste Boy» Robin hatte dann noch eine Überraschung für die beiden Trainer parat: Eine personalisierte Taktiktafel in den Landesfarben rot und blau. Eine echte Rarität und wahrlich ein ganz edles Ding. Und dazu gab es auch (endlich) neue Schreiber.

 

Diese konnte Kipfer dann gleich bestens nutzen im ersten Training in Liepajas Olympic Centrs, der Spielstätte der nächsten vier Tage. «Endlich mal in die Halle», freute sich mancher der spielenden Akteure. Die Garderoben sind aber immer noch so knapp bemessen wie vor vier Jahren – Basketballteams sind einfach kleiner als Unihockeymannschaften. Zumindest in der Anzahl Spieler.

 

Die Halle selber sieht genauso aus wie 2020. Eine herrlich grosse Haupttribüne und eine bunte temporäre Gegentribüne, bei welcher noch während des Trainings eifrig gewerkelt und geputzt wurde. Auch der extra verlegte Gerflor-Hallenboden scheint der gleiche zu sein wie vor vier Jahren – leider, allerdings. Besser wird der mit dem Alter sicher nicht mehr.

 

Überhaupt, bei all jenen, welche vor vier Jahren schon in Liepaja dabei waren, hat sich so ein Gefühl der Vertrautheit eingeschlichen. Man weiss noch, wo die einzelnen Räumlichkeiten im Hotel sind, wo der «Rimi» (der lettische Migros) steht und in welchen Regalen was zu finden ist und auch der Weg in die Halle ist immer noch der gleiche. «Ungewohnt, dass alles so gewohnt ist», meinte Team-Manager Franz Maurer, «angenehm, aber es fehlt auch ein bisschen was.» Insgeheim träumt er von einer Quali in Polen. Dort war Team Liechtenstein noch nie. Vor zwei Jahren wäre es fast soweit gewesen – pandemiebedingt wurde damals aber die Quali vom Februar auf Mai verschoben. Da der polnische Verband dann aber keine passenden Hallen zur Verfügung hatte, musste er die Austragung der Quali wieder abgeben.

 

Ein wichtiger Punkt jeder WM-Quali-Kampagne ist auch der Ort des Abschlussabends. Und da wären wir schon beim ersten Unterschied zu 2020. Das legendäre «Hot Potatoe», wo die Grundbirnen auch mal quer über den Tisch flogen, gibt es nicht mehr. Die Gesichter von Kaiser Franz und dem Schreiberich waren sehr lang, als sie bei ihrer Rekognoszierung auf ein verlassenes Gebäude stiessen. Zuerst lotste sie aber «Google Maps» an eine ganz andere Stelle der Stadt – wie es sich herausstellte, ist das «Hot Potatoe» an einem neuen Ort wiedereröffnet worden und wird derzeit grad restauriert, während an alter Stätte ein Neubau geplant ist. Gerüchten zufolge muss das alte Gebäude wegen eines beissend starken Gestanks im Eingangsbereich abgerissen werden…

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