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Nationalmannschaft: WM-Quali-Tagebuch 3

29. Januar 2024 (Lettland - Liepaja)

Ein Hurra auf unseren Busfahrer

 

Am dritten Tag unserer WM-Mission hiess es: Riga – Liepaja, einfach.

Spät am Sonntagabend kamen sie noch an, beim Frühstück tags darauf wurden sie dann auch vom ganzen Team begrüsst: Captains Tysons Inhelders un Fabians Becks. Beide hatten da schon eine abenteuerliche Fahrt zum Radisson Blu hinter sich. «Der Taxifahrer fuhr mit zwei Handys in den Händen in die Stadt und schaffte es auch noch, ‘zliachthüpla’», erzählten die beiden amüsiert. Ist auch eine Leistung. Mit den beiden Nachzüglern ist das Team Liechtenstein fast komplett – es fehlt nur noch Coach «Kipfi», welcher ja «traditionell» als Letzter anreist. Seine Appenzeller Ladies spielten am Sonntag noch in Nesslau und gewannen dort 5:2. Wir gratulieren unseren «Trainingsgspänlis» herzlich und versuchen, euren Trainer unversehrt zurückzubringen.

 

Für Team Liechtenstein hiess es heute vor allem: Einmal quer mit dem Bus durchs Land. Etwas über 200 Kilometer sind Riga und der WM-Quali-Spielort Liepaja entfernt. Natürlich war wieder unser verhinderter «Rallypilot» vom Samstagabend mit dem «Pornobus», sprich dem Car mit den Ledersesseln, am Start. Heute hatte er sich mit Krawatte und knallgelben Schuhen feingemacht. Und nachdem wir auch noch einen deutschen Spieler und zwei Isländer am Flughafen abgeholt hatten, ging die grosse Fahrt los.

 

Ach ja, Ferdinand Ondruschka, der deutsche Gast, welcher eben aus Finnland angekommen war, setzte sich dann auch gleich unkompliziert an den Kartenspielertisch. Nach den drei Stunden weiss er nun was «arschlöchlen» ist. Und wir wissen, dass es etwas komisch tönt, wenn ein Deutscher sagt, «ich bin neutral», was ja die Stufe zwischen «Arschloch» und «König» ist. Aber eben, eigentlich wäre das unser Satz.

 

Gesehen haben wir unterwegs viele Felder (und einen im Bus) und Wald. Viel Wald. Und gespürt die Schlaglöcher auf der Schnellstrasse. Unser Driver nahms dieses Mal aber gemütlich und liess Überland seine gewagten Überholmanöver weg. Dafür telefonierte er gut eine halbe Stunde («wohl sein Stammtischbruder», vermutete Co-Trainer Remo Frei) und fuhr gleichzeitig einhändig weiter. Zur Auflockerung schaute er während der Pinkelpause irgendwo in der Pampa dann einige Rallyvideos auf TikTok. Erst als bei Liepaja die Zivilisation begann, drückte sein Rennfahrerblut wieder durch. Rechts überholen, bei Rot über die Ampel, am Handy das Navi starten und gleichzeitig über eine Kreuzung – alles war dabei. Aber wie am Samstag kamen wir auch dieses Mal heil an. Und der arme Mann musste danach wieder zurück nach Riga fahren. Unsere Vermutung: Bei der Rückreise wird er weniger als drei Stunden gebraucht haben…

 

Das Hotel Amrita, unsere Basis diese Woche, kennt der Grossteil des Teams bestens: Vor vier Jahren logierten wir schon hier. Kaum angekommen gabs auch schon Abendessen. Erstes Fazit: hat gemundet und um Welten besser als vor zwei Jahren in Valmiera. Einzig die Kaffeemaschine streikte. Zu dritt versuchte das Hotelpersonal sie wieder zum Laufen zu bringen. Erfolglos. Hoffen wir, dass sie morgen wieder funktioniert. Ach ja, beim Zimmerbezug hatten so manche Teammitglieder ein Déjà-vu: «Kaiser Franz» bekam wieder seine Edelsuite mit der Grösse einer halben Turnhalle, während die Einzelzimmer des restlichen Staffs bessere Abstellkammern sind. Aber er hats ja verdient, unser Franz.

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