Biglen und die sieben Zwerge
Es war einmal ein Cupspiel in Maienfeld, wo zwei Abgesandte des UHCS einen Hinweis auf ein Benefiz-Turnier in Biglen fanden. Biglen.. Das grosse Raten begann, wo dieser mysteriöse Ort wohl liegen möge. Im Zeitalter vom intelligenten Natel stellten die Zwei schnell fest, dass Biglen ein ruhiges Örtchen im Berner Emmental sein muss. Die Neugierde war geweckt und die Anmeldung ausgefüllt. Man wird schon genügend Gleichgesinnte innerhalb der Mannschaft finden. Und so kam es dann auch, dass sich letzten Samstag die Delegation „UHC Mai-Thai“ mit 6 Feldspieler und 1 Torhüter auf den Weg Richtung Bern machten. Die Erklärung des Namens passt überhaupt nicht hierher, darum lassen wir es auch. Lasst eurer Fantasie freien Lauf.
Da man mit drei Stunden Fahrtzeit rechnen musste, klingelten die Wecker zu einer unchristlichen Zeit. Denn man meinte es gut mit uns und setzte das erste Spiel zum Glück erst um 9:12 an (Ironie aus). Der Bus füllte sich immer mehr mit kleinen Augen und gähnenden Gesichter. Doch endlich ging die Reise ins Ungewisse los. Die Einen genossen noch einmal die Ruhe, die Anderen nervten sich ab anderen Autofahrern und der langen Fahrtzeit. Doch bevor Fahrer M.N. aus M. einen Nervenzusammenbruch erlitt, konnte man die Autobahn verlassen und die kurvigen Strassen mitten ins Emmental hielten unseren Chauffeur wach. Zu gut meinte er es mit dem Einhalten des Zeitplans und *blitz* der neue Spitzname RADARIO war geboren. Vom folgenden Gelächter wachten dann auch die letzten aus ihrem Winterschlaf auf. Kurze Zeit später erreichte man die Espace Arena, Heimat der Langnau Tigers. Doch der Name versprach mehr als tatsächlich vorzufinden war. Die Halle war ziemlich.. nun ja.. rustikal triffts wohl am besten.
Viel Zeit hatten die Schaaner Hockeybuben aber nicht. Schnell umziehen, bisschen Arme kreisen und ab ging die lustige Berg- und Talfahrt. Ein auf und ab war es nämlich über das ganze Turnier gesehen. Mit einem Sieg relativ gut gestartet, anschliessend immerhin noch zwei Unentschieden geholt, doch gegen Ende der Gruppenphase gabs nur noch Niederlagen. Fast hätte man nur von einer Talfahrt sprechen müssen. Doch als sich Organisator und Tätschmeister Neff von den Verantwortlichen verabschieden wollte, erfuhr er, dass wir es tatsächlich ins Viertelfinal geschafft haben. Irgendwie ein komisches Gefühl, denn verdient war es nicht wirklich. Aber Moral bewiesen die Jungs ja schon öfters, deshalb wollte man im Spiel gegen den Gruppenersten noch einmal alles raushauen. Und so kam es, dass nach der regulären Spielzeit und einem kämpferischen 2:2 das Penaltyschiessen über den Sieger entscheiden musste. Herdöpfelsack P.M. fiel glücklicherweise einige Male auf die richtige Seite und zum Glück konnte Häuptling brennendes Dach M.K. den anderen Goalie auch einmal verladen. Erneut war es M.N. der wieder auf sich aufmerksam machte. Er versuchte mittels Zorro ins Schwarze zu treffen, doch leider ging der verflixte Ball an die Latte. War schön anzuschauen, doch brachte leider nichts. Aber mit einem grossen Spiel als Abschluss in der Tasche konnte man die Halle, Biglen und das Emmental mit erhobenen Haupte verlassen.
Zurück im Bus überraschte uns dann Verpflegungskünstler A.G. mit feinem Appenzeller Gerstensaft. Die Freude war gross! Doch Fahrer M.N. wurde langsam nervös, da er die Hinfahrt mit der Absicht bewältigte, auf der Rückfahrt ein bisschen feiern zu dürfen. Nun machte sich jeder Gedanken wie man einen Fahrer bestimmen könnte. Nach unzähligen Mind Maps, Skizzen und Mandalas fand A.G. ein App, welches auf einer selbst erstellten Namensliste zufällig die Namen wiedergibt. Wenn jemand zwei Mal genannt wird, soll er der Fahrer sein. Die Spannung im Bus war mit den Händen zu greifen. P.M. drückte auf "Start" und alle dachten jetzt sagt die nette Frauenstimme erst einmal jeden Einzelnen auf. Doch nach einem rekordverdächtig kurzen Marc – Good – Marc schaute man sich verdutzt an, um sofort in grenzenlosen Jubel und Freudentränen zu versinken. M.K. hinterfragte anschliessend die halbe Fahrt das App, die Gründe, den Bus und irgendwie den ganzen Tag. Nach einem kurzen Intermezzo (kulinarisch und verkehrstechnisch) auf der Raststätte Würenlos, gings zurück ins Ländle, wo man den Tag, die Fahrt und alles Drumherum im "gemütlichen" Beisammensein noch einmal analysierte. Die Erinnerungslücken am nächsten Tag waren vorprogrammiert.
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Zum Turnier: floorball4all bzw. Unihockey für Strassenkinder ist eine Organisation, die es Kinder auf der ganzen Welt mittels Projekten ermöglicht, den Unihockeysport kennen zu lernen. Egal aus welchen Verhältnissen die Kinder stammen, werden ihnen so Freude und neue Möglichkeiten geschenkt. Für uns Grund genug, auf diese Art beim Benefiz-Turnier einen kleinen Beitrag zu dieser wertvollen Arbeit zu leisten.
Mehr Informationen: http://www.floorball4all.ch/de/home