Cup-Out und Lehrstunde trotz guter Leistung
Der UHC Schaan bekam es letzten Freitag in der dritten Runde des Schweizer Ligacups mit einem besonders schwierigen Gegner zu tun. Der UHC Kappelen aus der Nähe von Bern ist nicht weniger als der aktuelle Vizecupsieger, sowie Vizemeister. Ein Hammerlos für den kleinen UHC Schaan, welcher sich souverän durch die zwei ersten Cuprunden gekämpft hat, wobei Kappelen erst in dieser Phase in den Wettbewerb einsteigt. Der UHCS kann fast auf den kompletten Kader zurückgreifen, was in einem solchen Spiel wichtig werden kann. Auch die Neuzugänge fügten sich einwandfrei in die Mannschaft ein. Das Heimspiel fand im Tiergarten in Mels SG statt, da sich die Hallensituation in Liechtenstein über die Sommerferien ziemlich schwierig gestaltet.
Im Spiel fanden sich die Schaaner auch öfter in der Defensive, als dies in den anderen Spielen der Fall war. Der Plan der Kappeler war relativ schnell klar: innert kürzester Zeit für einen grossen Vorsprung sorgen. Und so verwundert es nicht, dass nach zehn gespielten Minuten bereits ein Stand von 0:5 angezeigt wurde. Die Liechtensteiner merkten langsam wie sich Erstliga-Unihockey anfühlt und kamen immer besser in die Partie. Doch gegen solche "übermächtigen" Gegner schien es fast unmöglich, das Spiel ausgeglichen zu gestalten, da das Tempo mit dem Ball und die Spielzüge einfach zu schnell waren. So trafen die Berner noch viermal im ersten Drittel. Kurz vor dem Pausenpfiff war es dann aber Andreas Good, der sich ein Herz fasste, den freien Raum blitzschnell zu nutzen wusste, um mittels schönem Schlenzer für den ersten Treffer der Schaaner an diesem Abend sorgte.
​
Nach der Pause ging es in ähnlichem Stil weiter. Der UHC Kappelen rannte an und der UHCS wehrte sich mit allen Mitteln. Im Mitteldrittel konnte der Vizecupsieger noch sechs weitere Tore erzielen, wobei die Liechtensteiner sich immer mehr steigerten und in Person von Felder, Schlumpf, Kovac und Neff fünfmal treffen konnten. Letzterer eröffnete das Drittel aus Sicht der Schaaner und schoss auch das letzte Tor mit einer herrlichen Aktion nach Zuspiel von Schlumpf. So ging das zweite Drittel "nur" mit 5:6 verloren, was für den kleinen Verein aus dem Ländle bereits als Erfolg verbucht werden konnte.
​
Im letzten Drittel wiederholte sich die Anfangsphase und Kappelen fing an, den Druck wieder zu erhöhen. Auf Seiten der Schaaner ging es nun darum, läuferisch und in der Konzentration bis zum Ende Paroli bieten zu können. Die Blöcke wurden noch einmal durchgemischt, was schlussendlich ein wenig in mangelnden Torabschlüssen bemerkbar wurde. Zudem wurde der Ballbesitz stetig weniger, wodurch die Kappeler im Schlussabschnitt noch zu acht Toren kamen. Der UHCS kämpfte jedoch tapfer weiter und konnte mit Treffern von Neff und Kovac das Ziel, ebenfalls für einen zweistelligen Spielstand zu sorgen, knapp nicht erreichen. So pfiff Schiedsrichter Strack nach 60 anstrengenden aber lehrreichen Minuten bei einem Stand von 8:23 ab. Ein typisches Cupspiel "Klein" gegen "Gross" doch, wenn die Schaaner diesen Kampfgeist und Einsatz mitnehmen können, ist es keinesfalls ein verlorenes Spiel. Diesen Schwung muss man nun versuchen in die Meisterschaft zu übertragen, dann wird der UHC Schaan einige Gegner vor Probleme stellen. Los geht es in der 4. Liga Ende September.
Schaan: Müller, Gassner; Good, Schlumpf, Sprecher; Beck, Derungs, Felder, Hartmann, Hasler, Kovac, Müller, Neff