UHC Schaan mit zwei Gesichter zum Ligaerhalt
Die vergangene Meisterschaftsrunde im Februar als wohl schlechteste der gesamten Saison endlich abgehakt, wollten die UHCS-Mannen letzten Sonntag in Flims eine deutliche Steigerung zeigen. Anscheinend bekam die Fahrt in die Bündner Berge der Mannschaft nicht gut, spielte sich anfänglich trotzdem derselbe Film ab wie noch vor einigen Wochen.
Die Partie gegen die Studenten aus St. Gallen wurde bereits nach zwei Minuten durch einen Gegentreffer eröffnet. Mit einer starken Reaktion durch Neff konnte diese Führung jedoch bereits eine Minute später egalisiert werden. Doch durch eine unnötige Strafe mit dem anschliessenden Powerplaytreffer der St.Galler, starteten diese langsam aber sicher ihre Angriffsmaschinerie. Von dieser zeigten sich die Schaaner so richtig überrumpelt und waren zu viele Male einen Schritt zu spät. Keine Überraschung, ging es im Stand von 1:5 in die Pause. Nicht sicher, ob in den Reihen der Liechtensteiner die erste Hälfte für gut befunden wurde, ging es im zweiten Spielabschnitt im gleichen (schlechten) Stil weiter. Zu passiv in der Defensive, zu wenig kaltschnäuzig im Abschluss. So verwundert es nicht, dass die St.Galler noch drei weitere Male einnetzen konnten. Immerhin gab es hie und da auch von Schaaner Seite erfolgreiche Vorstösse, welche in Tore umgemünzt werden konnte. Von diesen wurde das Spiel aber in keiner Weise gedreht und die 4:8-Niederlage war relativ schnell Tatsache.
Nach einer stündigen Denkpause waren sich die Liechtensteiner langsam aber sicher bewusst, dass es im zweiten Spiel keine Steigerung, sondern ein komplett anderes Spiel braucht, will man Punkte mit nach Hause nehmen. Doch mit den Altherren aus Teufen, die in dieser Saison konstant vom oberen Tabellendrittel grüssen, wies sich dieses Vorhaben alles andere als leicht. So kam es auch, dass man nach fünf gespielten Minuten bereits mit zwei Toren im Hintertreffen lag. Irgendwie muss das die Initialzündung für die gesamte Schaaner Mannschaft gewesen sein, denn ab diesem Zeitpunkt spielte mehrheitlich nur noch "Ländle-Hockey". Mit einer gewissen Wut im Bauch konnten Hartmann, Derungs und Felder sogar die Führung bestellen. Durch ein paar Schnitzer in der Abwehr ging die erste Hälfte aber mit einem Rückstand von 3:4 zu Ende. Der Wille das Spiel zu drehen, war das komplette Gegenteil, als jener im ersten Spiel. Das Feuer brannte wieder. So wurde die zweite Halbzeit kämpferisch angegangen und nach drei gespielten Minuten und einem Doppelpack von Derungs stand eine 5:4-Führung zu Buche. Nach einer dummen Strafe von Neff mussten die Schaaner jedoch kurze Zeit später in Unterzahl den erneuten Ausgleich hinnehmen. Die Pause auf der Strafbank schien Neff eher gut zu tun, konnte er unter anderem mit zwei Treffern und weiteren sehenswerten Toren von Good und Derungs die Führung wiederherstellen und sogar ausbauen. Die Appenzeller kamen anschliessend mit zwei Treffer innert kürzester Zeit noch einmal gefährlich an die Schaaner heran. Doch in diesem verrückten zweiten Spiel schien die Moral, der Kampfgeist und letztlich auch der Wille seitens der Liechtensteiner unüberwindbar zu sein. So waren es noch einmal Derungs, Felder und Neff, die den Sieg mit ihren Treffern in trockene Tücher brachten, ehe Teufen die Partie mittels Anschlusstreffer zum Endstand von 12:8 beendeten.
Ein Fazit aus diesem Spieltag zu ziehen ist schier unmöglich, da der UHCS zwei komplett verschiedene Gesichter gezeigt hat. Im Endeffekt gilt es die Moral und den Kampfgeist zu loben, obwohl jeder einzelne Spieler von der enttäuschenden Leistung im ersten Spiel gefrustet war. Wenn die Offensive von Anfang an in die Gänge kommt und in der Defensive die Zuteilung stimmt, wird es für den Gegner schwierig, dagegen zu halten. Dies geschieht aber noch zu wenig und vielfach zu spät.
Ein Blick auf die Tabelle zeigt aber, das Saisonziel Ligaerhalt ist bereits vor der letzten Meisterschaftsrunde erreicht. Da die beiden Schlusslichter Chur und Degersheim in dieser gegeneinander antreten müssen, können die Schaaner nicht mehr auf einen Abstiegsplatz rutschen. So gilt es ab sofort die bekannten Mängel zu beseitigen und an den guten Spielmomenten anzuknüpfen, um sich im April mit Würde von der Saison zu verabschieden.
UHC Schaan: Müller; Hartmann C., Good, Schlumpf; Beck, Derungs, Felder, Neff, Hartmann D.