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Nationalmannschaft: Liechtenstein lässt Italien zittern

07.02.2016

Lange sah es gut aus für Liechtensteins Unihockey-Nationalteam gegen Italien. Erst im Schlussdrittel setzten sich die Azzuri im letzten WM-Quali-Spiel in Slowenien mit 8:1 durch.

Als einer der Mitfavoriten auf einen WM-Platz ging Italien letzte Woche ins Quali-Rennen in Skofja Loka (Slowenien). Nach vier Partien hatten die Italiener, welche alle in Schweizer Ligen zwischen NLB und 2. Liga spielen, aber gleich viele Siege wie Liechtenstein auf dem Konto: Keinen. Die Chance das Quali-Turnier nicht als Letzter zu beenden, bekam Liechtensteins Team aber nicht zu packen. Nach einem Spiel auf mehrheitlich Augenhöhe setzte sich Italien dank der grösseren individuellen Klasse mit 8:1 durch.

Unglückliche Gegentore
Erstmals war Enttäuschung in den Liechtensteiner Reihen zu spüren. «Ich hätte heulen können», gab Teamcaptain Rainer Büchel die Stimmung kurz nach Spiel wieder. Die Verunsicherung der Italiener war gerade nach Dominik Hartmanns Anschlusstreffer zum 1:1 in der 12. Minute zu spüren. Das liechtensteinische Team kam mit jeder Minute besser ins Spiel, stand nicht nur «betonierend» in der Abwehr, sondern konnte auch gegen vorne sehenswerte Angriffe lancieren. Zwischenzeitlich liess Italiens Nationaltrainer Daniel Costa seinen dritten Block gar auf der Bank. Ein individueller Fehler bescherte Italien kurz vor der Pause das 3:1.

Auch im Mitteldrittel hielt Liechtenstein beachtenswert dagegen. Ein weiteres unglückliches Gegentor bei Spielhälfte brachte mit dem 1:4 die erste Vorentscheidung. Vor allem auch, weil Liechtensteins Stürmer im Angriff leider wieder einmal schwer sündigten. Als kurz nach Wiederanpfiff Italien gar mit 5:1 in Führung ging, schwammen die Felle immer weiter davon. Nach dem «reingewürgten» 6:1 (52.) war die Sache dann entschieden. Mit einem Doppelschlag (55./56.) erhöhte Italien noch auf ein zu hohes 8:1.

Starke Gruppe erwischt
Fünf Spiele, fünf Niederlagen, Torverhältnis 4:82 – die Bilanz von Liechtensteins Unihockey-Nationalmannschaft sieht auf den ersten Blick verheerend aus. Dem ist aber nicht so. Mit Tschechien (4.) und Norwegen (6.) waren zwei Top-Nationen in Skofja Loka am Start. Gastgeber Slowenien landete in einem tiefen Lostopf, da es vor zwei Jahren nach internen Querelen kein Team zusammenbrachte. Italien verpasste vor zwei Jahren mit dem praktisch gleichen Team die WM-Quali nur knapp. Diesmal gewann es nur gegen Liechtenstein.

«Unihockey ist ein schnelles Spiel, da kann es rasch viele Gegentore geben», erklärt Captain Büchel. Singapur verlor einst an einer WM 0:37 gegen die Schweiz. «Verloren» hat Liechtenstein einige Partien in der Vorbereitung, welche nicht nach Wunsch verlief. Die Steigerung während der Woche war dafür frappant. «Dass wir mit Italien auf Augenhöhe spielen können, war nicht zu erwarten», freute sich Büchel, der auch den ausgezeichneten Teamgeist betonte. Ein Gewinn war sicher auch der neue Trainer Marco Kipfer, der erst kurz vor dem ersten Spiel zum Team stiess. Gerade seine taktischen Inputs brachten die Spieler deutlich weiter.

Pläne für 2018 vorhanden
In zwei Jahren steht die nächste WM-Qualifikation an. Bereits jetzt sind viele positive Stimmen aus dem Liechtensteiner Lager zu hören, es nochmals versuchen zu wollen. «In der Vorbereitung muss dann aber besser gearbeitet werden», sagt Trainer Reto Voneschen dazu.Mit 18 Feldspielern und zwei Torhütern war das Ländle-Team so gross wie noch nie. Das breite Kader war ein grosser Vorteil, dass auch noch im fünften Spiel nach fünf Tagen Gas gegeben werden konnte. Nicht mehr mit dabei, wird sicher Claudio Hartmann sein. Der mit 41 Jahren älteste Spieler der diesjährigen WM-Qualifikation absolvierte gegen Italien sein letztes Länderspiel.

Italien – Liechtenstein 8:1 (3:1, 1:0, 4:0)
Poden Skofja Loka (SLO). – 75 Zuschauer. – SR Anssi/Silvo (FIN).
Tore: 4. Boggia (Casagrande) 1:0. 12. (11:03) Hardegger (Amstutz) 2:0. 12. (11:47) Dominik Hartmann (Ledergerber) 2:1. 19. Hauser (Amstutz) 3:1. 30. Bresciani (Ilmer) 4:1. 43. Casagrande (Ilmer) 5:1. 52. Riedi (Mores) 6:1. 55. (54:29) Casagrande (Bresciani) 7:1. 56. (55:13) Fässler (Ilmer) 8 :1.
Strafen: je 1mal 2 Minuten.
Liechtenstein: Müller (41. Sele); Kipfer, Schlumpf (58. Claudio Hartmann); Thomas Inhelder, Vogt; Good, Alexander Wuggenig; Ledergerber, Philipp Wuggenig, Dominik Hartmann; Büchel, Felder, Mathias Inhelder; Frick, Züger (41. Wachter), Ospelt.
Bemerkungen: Liechtenstein ohne Almer (verletzt). – 56. Timeout Liechtenstein. – Ilmer und Claudio Hartmann als beste Spieler ausgezeichnet.

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