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Nationalmannschaft: WM-Quali-Tagebuch 4

05.02.2016

Mit einigen Erfolgserlebnissen ging WM-Quali-Tag 3 über die Bühne. Von freundlichen Stürmern, leidenden Jungstars und feinen Düften handelt das Tagebuch diesmal. Und natürlich diesem Internet, das sich in Slowenien scheinbar noch nicht lange kennt.

Vor dem dritten Spiel hiess die grosse Frage diesmal: Was können die Serben? Gegen Italien gewannen sie in einem pickelharten Spiel 6:5, gegen Tschechien gingen sie mit 0:21 unter. Über den Weg gelaufen waren wir Serbia Floorball schon mehrmals im Essraum des Hotels. Eine durchaus muntere, aber freundliche Truppe. Das Ziel im Spiel war rasch klar: Mit möglichst wenig Aufwand gegen uns gewinnen. In den ersten zwei Dritteln machten wir ihnen es auch leicht – vorne versemmelten wir Chancen im Minutentakt, dafür war ihr erster Block sehr effizient. Leider konnten wir den «Kräftesparmodus» auch im Schlussdrittel nicht bestrafen. Der Ball wollte einfach nicht rein. Aber trotzdem gilt: Die Leistungssteigerung geht voran, um Chancen zu versemmeln, muss man sich zuerst mal Chancen erarbeiten. Und dass die Serben die letzten drei Minuten den Ball mehr oder weniger nur noch hinter dem eigenen Tor hin- und her spielten kann man auch als Kompliment werten.

Gefeiert wurden natürlich die ersten beiden Tore des Turniers. Andi Good brach den Bann mit einer feinen Bogenlampe, im Schlussdrittel war auch Mathias Inhelder mit seinem gefühlten 80. Torschuss eeeendlich erfolgreich. Unglaublich, aber wahr: Im gleichen Einsatz hatte er nur kurz zuvor fünf Meter neben das Tor geschossen. Fast das Tor des Tages hätte Simon Züger geschossen, als er bei seinem Solovorstoss bereits den serbischen Torhüter Sasa Adzic ausgespielt hatte, aber dann den Ball etwas zu weit vorlegte. Adzic und Züger wurden im Spiel ganz dicke «Freunde». Mit einem freundlichen «Hello Again» begrüsste unser Züger den serbischen Keeper, wenn er sich wieder vor ihn stellte. Beim abschliessenden Gruppenbild hatte Adzic dann aber genug. Mit den Worten «jetzt musst du nicht auch noch vor mir stehen», wies er Züger weg.

Pech hatte dafür Tim Almer, der sich bei seinem ersten Einsatz im Schlussdrittel am Knie verletzte. Laufen kann unser «Timplayer» (oder auch gerne «Timgeist» oder «Timspieler» genannt) zwar wieder, an einen Einsatz gegen die norwegischen Elche ist aber nicht zu denken. Er war aber nicht das einzige Opfer. Valentin «Labertasche» Vogt erwischte es im zweiten Drittel, als er heroisch einen serbischen Schuss mit einem (männlichen) Körperteil blockte, das wenig geeignet dazu war. Auf den Einsatz von Eisspray wurde dann – trotz vehementem Aufforderungen der Bank – dann aber doch verzichtet. Überstunden leisten, musste dafür Dominik Hartmann. Erst eine Stunde nach Spielschluss war er beim Dopingtest «erfolgreich». Haarscharf reichte es noch fürs Abendessen vor der Heimfahrt ins Hotel.

In unserer Herberge war dann aber tote Hose angesagt. Drei von vier Teams waren im Haus, heisst die WLAN-Leitung war – wie praktisch immer – überlastet. «Scheisse, nun müssen wir miteinander reden statt Quizduell zu spielen», hiess es dann, als sich die «Netzlosen» im Hotelflur zur Selbsthilfegruppe trafen. Nun ja, wir haben’s überlebt, nervig ist es trotzdem. Auch in der Schulturnhalle ist das WLAN-Netz – selbst dasjenige für die Presseleute – oftmals überlastet. Internet scheint in der slowenischen Pampa tatsächlich Neuland zu sein.

Ganz andere Sorgen plagten das «Kükenzimmer» von Goalie Niclas Sele und Jonas Kipfer. Beim Versuch seine Goaliesachen zu trocknen, kam Sele mit dem Föhn zu nah. Mit einem fahlen Rauch «verabschiedete» sich der Föhn, noch viel mehr stanken die Schoner dann. Das feine «Gschmäckle» wird wohl noch länger im Zimmer haften bleiben. Apropos Stinken: So lasch das WLAN, so rasch geht das Waschen der Tenüs. Morgens um 5 (!) Uhr werden die am Vorabend abgegeben verschwitzten Trikots gewaschen. Gerüchteweise soll es allerdings Spieler geben, die lieber in den ungewaschenen Hosen spielen. Auch diesem Gerücht werden wir nachgehen.

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