Ein Sonntag wie sauer Bier (3. Meisterschaftsrunde Herren)
Einmal Thurgau, immer Thurgau. Zum zweiten Mal in der noch relativ jungen Saison reiste der gelb-blaue Tross ins Thurgi, diesmal nach Frauenfeld. Dafür erstmals mit drei kompletten Linien. Müde Gesichter sah man trotzdem, dies lag aber eher daran, dass wir wohl das erste Spiel um 09:55 für dieses Jahr fix gebucht haben (wieder einmal: danke swissunihockey).
Der heutige Spieltag war aber ein wichtiger, kämpfte man heute doch gegen Nesslau und Jonschwil um die Tabellenspitze. In der Halle angekommen, machte sich erstmal Verwirrung breit: Grossfeld und Junioren. Kurz geprüft, ob man wirklich am richtigen Ort war, stellte man fest, dass es sich bei der Kantihalle um einen riesigen Komplex handelt: Grossfeldrunde, Kleinfeld nebenan plus Extrahalle zum Aufwärmen! Grüsse gehen raus an Churwalden 😉
UHC Schaan – Nesslau Sharks II 8:9 (4:5 / 4:4)
Rein in das erste Spiel gegen den Tabellenführer aus dem Toggenburg. Bereits nach zwei gespielten Minuten brachte Jungspund Kilian durch Kombination von Felder und Neff seine Farben in Führung. Nesslau schüttelte sich kurz und konnte wenige Minuten später ausgleichen. Die Schaaner Antwort folgte prompt, indem Torhüter Müller den startenden Hasler mustergültig bediente und dieser kaltschnäuzig zur erneuten Führung traf. Das war irgendwie ein Startsignal für eine wahre Torflut, Kleinfeld-Unihockey as it’s best. Doppelschlag von Nesslau, Ausgleich von Felder. Und noch nicht einmal zehn Minuten gespielt. Die Toggenburger schienen sich darauf geeinigt zu haben, nur noch Treffer im Doppelpack zu erzielen. Vor der Pause gelang dies noch einmal, ehe Hartmann Senior auf 4:5 verkürzen konnte.
Kurzes Einschwören auf die Wichtigkeit des Spiels und schon war es Captain Felder auf Pass von Müller Junior, um direkt nach Wiederanpfiff auszugleichen. Wie sollte es auch anders kommen, die Toggenburger wieder mit den obligaten zwei Toren, ehe auch die Schaaner auf den Zug aufsprangen. Mittlerweile hatten auf Hartmann Junior und Neff das Toreschiessen für sich entdeckt und so ging es mit einem 7:7 in die Schlussphase. In dieser machte Nesslau was wohl? Klar, zwei Tore. Langsam wurde die Zeit der grösste Gegner in diesem Hin und Her. So kam es dann auch, dass Felder nur noch auf 8:9 verkürzen konnte und trotz vier Feldspieler auf Punkte verzichtet werden musste.
Tore UHC Schaan: 1:0 Müller K. (Felder, Neff), 2:1 Hasler (Müller P.), 3:3 Felder, 4:5 Hartmann C. (Müller K.), 5:5 Felder (Müller K.), 6:7 Hartmann D. (Hasler), 7:7 Neff, 8:9 Felder (Neff)
UHC Schaan – UHC Jonschwil Vipers 7:7 (3:4 / 4:3)
Vielleicht wollte man sich die Taktik ein wenig von Nesslau abschauen oder einfach auf das bewährte Liechtensteiner Spiel setzen, dass man erst mal den Gegner vorlegen lässt. Dieses «Ziel» wurde dann auch in der ersten (!) Minute glanzvoll erreicht. Einer war mit diesem Vorgehen ganz und gar nicht einverstanden und so lag es an Topscorer Neff jedes Mal auf die Treffer der Vipers zu reagieren bis es 3:3 stand. Zur Pause reichte es aber nur noch Jonschwil, um mit einem Tor vorzulegen.
Auch dieses Mal musste man beim Pausentee den Rest noch einmal darauf hinweisen, um was es heute geht. Die Worte scheinen als erstes bei Hartmann Senior gefruchtet zu haben, schaffte man doch auf ein weiteres Mal den Ausgleich. Doch die Euphorie währte nur kurz. Jonschwil drehte auf und zog auf 4:7 davon. Das kann doch nicht wahr sein! Das Schaaner Spiel brauchte mehr Emotionen (so die Worte nach dem Spiel in der Kabine), deshalb wurde der Unparteiische ein wenig ins Spiel einbezogen. Auch die Gelb-Blauen wachten allmählich wieder auf. Bekannt für furiose Schlussphasen fasste man sich ein Herz und konnte durch Hartmann Junior, Neff und Felder den viel umjubelten Ausgleich feiern. Versuchen auf Sieg zu spielen und gleichzeitig nicht viel zu riskieren ist nicht ganz einfach und darum blieb es dann am Ende auch bei der Punkteteilung.
Tore UHC Schaan: 1:1 Neff (Felder), 2:2 Neff, 3:3 Neff, 4:4 Hartmann C. (Felder), 5:7 Hartmann D. (Good), 6:7 Neff (Felder), 7:7 Felder (Neff)
Trotz der mageren Ausbeute gab es Gerstensaft in der Kabine. Häsi brachte wohl sein überschüssiges Inventar von zu Hause mit. Dabei handelte es sich um eine kunterbunte Auswahl von Italien bis Buchs. Zum Leidwesen einiger Probanden waren auch ein paar abgelaufene Exemplare dabei, welche schnell den Weg in den Abfluss fanden. Sein Engagement in allen Ehren, aber der Strafenkatalog muss wohl erneut überarbeitet werden. Am Ende des Tages eben ein bisschen wie sauer Bier: Man freut sich zuerst, nicht mit leeren Händen dazustehen, doch irgendwie wäre was anderes schon besser.
Kader: Müller P., Schwenninger; Good, Hartmann C., Müller K.; Felder, Hartmann D., Hasler, Heeb, Neff, Zogg
Nächste Spiele:
Herren KF 3. Liga / Runde 4
Sonntag, 28.11.2021, OZ Degenau Jonschwil
09:55 Uhr UH Red Lions Frauenfeld III – UHC Schaan
11:45 Uhr Black Barons Will - UHC Schaan