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Nationalmannschaft: WM-Quali-Tagebuch 8

04.02.2018

Spielen, essen, trinken, fliegen – so hiessen die wichtigsten Punkte am letzten Tag der WM-Quali in Tallinn.

 

Zu Frühaufstehern machten uns die Organisatoren am Wochenende. Schon um 6.45 Uhr musste zum Frühstück am Sonntagmorgen angetrabt werden, da um 9 Uhr Ortszeit die Partie gegen Belgien anstand. Viertel vor Sieben! Und das am Sonntag! Dabei hatten Teile des Staffs eine noch frühere Essenszeit vor Augen. Uhrzeiten, die Teile des Teams nicht als Aufstehzeit an einem Sonntagmorgen kennen.

 

Item, die Belgier. Ein nicht ganz so sympathisches Trüppchen wie die Holländer, welche letztes Jahr ja schon einmal zu einem Training nach Vaduz reisten. «Ihr habt doch alle Louis-Vuitton-Taschen», wurden Liechtensteins Spieler im Lift schon mal angepflaumt. Keine Ahnung, wer damit gemeint war – vielleicht hatten sie das Bild von «Benders» Chindgsisack gesehen. Wie auch immer, die Antwort «wenn ihr nicht so hohe Steuern hättet, würdet ihr auch mehr Geld haben», beendete dann die Diskussion im Lift abrupt.

 

Das Spiel selber war dann leider kein Highlight mehr – ausser das letzte Drittel, wo Coco Derungs ungeahnte Skorerqualitäten zeigte. Schönes Doppelpack! Ein solches schnürte auch «Mr Dickhauser» aus Grabs, der sich in fünf Spielen rasch auf Rang 3 der ewigen Torschützenliste von Liechtensteins Unihockey bombte. Dafür gabs dann auch ein Stück beschriebenes Glas von den Organisatoren. Und am nächsten Tag Grundbirnen von der Mama.

 

Für einen Länderspielheroen war die Partie gegen Belgien auch gleich der Schlusspunkt. Teamsenior Oli «das Stirnband» Schlumpf will wieder mehr Desserts essen und weniger Blocks setzen. Schade, schade. Auch Captains Rainers soll sich mit Rücktrittsgedanken beschäftigt haben. Unfassbar eigentlich für den einzigen Teamspieler, der letzte Woche NICHT bei Chneter Matt in Behandlung war. Da geht doch noch was.

 

Nach geschlagener Schlacht überraschte Coach Kipfer mit ungeahnten Entertainerqualitäten. Details aus seiner letzten Kabinenansprache werden nicht bekannt geben, wir sagen einfach «er hat die Haare schön, er hat die Haare schön». Der wohl am schnellsten sprechende Berner hat mit seinen Taktiksitzungen und Kabinenpredigten neue Massstäbe im Liechtensteiner Staff gesetzt. Bereits wurde befürchtet, dass die Finnen den Taktikfuchs ausspannen wollen. Hoffentlich bleibt er Team Liechtenstein aber noch lange erhalten. An dieser Stelle ein grosses Dankschön für die grosse Arbeit, Marco, hä.

 

Da das Turnier leider am Sonntag endete und fleissige Liechtensteiner am Montag wieder zur Arbeit erscheinen müssen, entfiel leider eine rauschende Abschlussparty. Immerhin organisierte Papa Schlumpf einen grossen Tisch in einem Biergarten, wo dann endlich, endlich auch mal richtige Speisen aufgetischt werden konnten. Sprich, Burger und die einzige passable Form von Grundbirnen: Pommes Frittes. Ohne Mayo natürlich. Die Lautstärke hielt sich erstaunlicherweise trotz nicht-isotonischen Getränken im Rahmen. Einzig als im TV die Fahrt von Tina Weirather gezeigt wurde, stieg der Geräuschepegel kurz an.

 

Mit dem Teambus gings anschliessend ein letztes Mal auf grosse Fahrt, diesmal nicht Richtung Halle sondern zum Flugplatz. Schon der Flug nach Frankfurt hatte aber Verspätung, so dann auch der Anschlussflug nach Zürich, dass am Schluss noch etwas Chaos herrschte, damit auch alle dann den letzten Zug Richtung Sargans erreichten. Mit einigen taxifahrenden Rallypiloten klappte dann trotzdem noch alles. So konnte dann an Mitternacht im Zug mit einer «Liveschaltung» auch WM-Debütant Sevi noch zum Geburtstag gratuliert werden.

 

Eine bunte Woche ging rasch vorüber. Ein grosser Dank geht auch – oder vor allem – an Verbandspräsi, Teammanager und Ersatz-Teamguide Franz. Ohne ihn wäre all das gar nicht möglich gewesen. Und schön zu hören, dass er schon topmotiviert an die nächste Quali denkt. Ebenso ein grosses Merci geht an den unermüdlichen Matt le Chnet, der gefühlt 85 Kilometer Tape letzte Woche verlegte. Und nebenbei auch für gute Unterhaltung neben dem Platz sorgte. Keiner nutzte die Chancen so konsequent wie der Bartli aus Ragaz. Hopp Liechtastaa!

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