Nationalmannschaft: Gute Ansätze trotz hohen Niederlagen
02.02.2018
Liechtensteins Unihockey-Nationalmannschaft hat die ganz grossen Brocken nun hinter sich gebracht. Nach dem 0:24 gegen Weltmeister Finnland und dem 1:10 gegen WM-Kandidat Polen warten nun die Partien gegen Holland und Belgien.
Zweimal hoch verloren, doch viel Positives gesehen, so lautet das Fazit nach den Spielen gegen Weltmeister Finnland (0:24) und Polen (1:10), der Nummer 12 der Weltrangliste. «Die Unterschiede zu diesen Weltklasseteams sind halt für uns extrem gross, es war leider zu erwarten, dass wir viele Gegentore einstecken müssen», erklärte Verbandspräsident Franz Maurer. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren verlor Liechtenstein gegen den WM-Vierten Tschechien noch 0:35 und Top-Ten-Nation Norwegen 1:25. «Daran sieht man die Steigerung», freut sich Maurer.
Gegen Polen schnupperten die Liechtensteiner gar an der Sensation. 1:1 hiess es nach dem ersten Drittel. Im zweiten Abschnitt gaben die im Stolz verletzten Polen aber gehörig Gas, während sich bei Liechtenstein kleine Fehler einschlichen. 0:7 ging dieser Abschnitt verloren. Im letzten fingen sich die Liechtensteiner aber wieder. Knapp konnte ein «Stängeli», also zehn Gegentore, nicht vermieden werden. Bitter für Torhüter Pascal Müller, der erneut eine ganz starke Leistung zeigte und über 30 polnische Schüsse abwehrte.
Bis die Hände bluten
Sein Torhüterkollege Lukas Good schrieb dagegen Finnland Geschichte. Unfassbare 74 Abschlüsse gegen die finnischen Weltklassespieler wehrte der 17-jährige WM-Debütant ab. Am Ende waren seine Handschuhe blutgetränkt. Ein Bild davon entwickelte sich danach als Internet-Hit. Über 45'000-mal wurde es auf dem Liechtensteiner Facebookprofil angeschaut, Gratulationen aus aller Welt erreichten danach den jungen Goalie.
Heute gegen Holland und morgen gegen Belgien sind er und Müller wieder gefordert. Gegen die bisher ebenfalls sieglosen Nachbarn hoffen die Liechtensteiner auf eine Überraschung. Hält die Abwehr ist dies auch möglich, mit WM-Neuling Remo Tischhauser (zwei Tore in drei Spielen) wissen die Fürstensöhne einen gefährlichen Stürmer in ihren Reihen. Ein unschönes Ende nahm dafür das Turnier für Thomas Inhelder. Der Verteidiger-Routinier verletzte sich gegen Finnland am Knie und trat bereits die Heimreise an.
Liechtenstein – Polen 1:10 (1:1, 0:7, 0:2)
Kalevihalle Tallinn (EST). – 132 Zuschauer. – SR Kumerdanks/Kristapsons.(LAT)
Liechtenstein: Müller (L. Good); A. Good, A. Wuggenig; Kipfer, Schlumpf; Ph. Wuggenig, Vogt, Züger; Derungs, M. Inhelder, Felder; Castelberg, Büchel, Tischhauser (1).
Liechtenstein – Finnland 0:24 (0:6, 0:8, 0:10)
Kalevihalle Tallinn (EST). – 138 Zuschauer. – SR Johansen/Monge (NOR).
Liechtenstein: L. Good (Müller); A. Good, A. Wuggenig; Kipfer, Schlumpf; Th. Inhelder; Ph. Wuggenig, Vogt, Züger; Derungs, M. Inhelder, Felder; Castelberg, Büchel, Tischhauser.