Nationalmannschaft: WM-Quali-Tagebuch 5
01.02.2018
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Die Finnen, die spinnen: Nach der fulminanten Lehrstunde feiern sie unseren Natidebütanten Lukas Good. Verdient hat es Klein Lukas sowieso.
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Vor dem Spiel gegen Finnland ging es für Team Liechtenstein nochmals ins Training in die Kristiine Spordhall. Ja genau, die im Industrieviertel. Leider ohne unseren Guide – Prinzessin Lea hat sich krank abgemeldet. So war Teammanager Franz wieder gefordert. War er in den ersten Tagen vor allem mit Kaffee trinken beschäftigt, wirbelte er nun wieder wie einst. Zur Krönung half er sogar mit vor dem Training mit, Banden aufzustellen. Ebenso zeigte er beim Goalietraining altbekannte Skorerqualitäten – «Bügel oder nüt» hiess seine Devise. Da staunte auch Goalie Lukas Good.
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Das Spezialtraining hat Klein Lukas augenscheinlich gut getan. Wie eine Katze flog der 17-jährige Länderspieldebütant durch sein Tor, als ihn die Finnen unter Dauerbeschuss setzten. Sagenhafte 74 gehaltene Schüsse notierten die IFF-Statistiker. Ob die Zahl auch wirklich stimmt, wollen wir gar nicht wissen – die gleichen Statistiker sahen auch 13 Abschlüsse Liechtensteins. Nennen wir es wohlwollend – drei Torschüsse sahen die finnischen Statistiker.
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Wie auch immer: Selbst die Finnen feierten Klein Lukas heftig. Das Bild auf der Liechtensteiner Facebookseite mit den Blutflecken auf seinen Handschuhen – zwei Blasen hatte sich Good vom vielen Verschieben im Tor geholt – teilte der finnische Verband mit den Worten «der Held des Tages». Rund 13'000 mal wurde das Bild bis am Abend angeschaut und zahlreiche begeisterte finnische Fans lobten den jungen Goalie. «Awesome guy. He just made a lot of new fans here in Finland. A true warrior» (ein fantastischer Junge. Er hat grad einige Fans in Finnland gefunden. Ein wahrer Krieger), war beispielsweise zu lesen. Selbst seine ehemalige Lehrerin Sandra De Coi meldete sich stolz – wir hoffen, sie bringt noch einige solche Talente heraus.
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Anders als Tschechien vor zwei Jahren zog Finnland sein Ding nicht ganz durch. Das Schlussdrittel nutzten die finnischen Routiniers zum Auslaufen. Die verbliebenen Jungstars nutzten die nachlassenden Kräfte dann aber trotzdem noch zu einem kleinen Schützenfest. Dabei hofften die offiziell 138 Zuschauer vor allem auf ein Tor der Liechtensteiner. Die wenigen Male, wo sich uns eine Chance bot, stieg der Lärmpegel in der Kalevihalle mächtig an. Leider vergeblich, sorry. Aber wir geloben Besserung. Unter den Zuschauern sind mittlerweile auch einige liechtensteinische Fans. Herzlichen Dank fürs Kommen!
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Beim Abendessen war dann auch zu spüren, dass die Stimmung im Team nach wie vor gut ist. Einzig die Verletzung von Thomas Inhelder drückte auf die Stimmung. Für diejenigen, welche schon vor vier Jahren in Valmiera dabei waren, ein klassisches Déja-vu: Praktisch an der gleichen Stelle auf dem Spielfeld überdrehte sich «Bender» sein Knie und die Kniescheibe flog heraus. Noch auf dem Feld renkte Chneter Matt diese wieder ein. Kein schöner Moment. Für Inhelder senior ist die WM-Quali leider vorbei. Wir wünschen ganz gute Besserung. Ab sofort kämpfen wir auch für ihn.
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