Nationalmannschaft: Die erwartete Lehrstunde
01.02.2018
Gegen Weltmeister Finnland setzte es Liechtenstein wie erwartet eine hohe Niederlage ab. Beim 0:24 wehrten sich die Fürstensöhne aber aufopfernd.
Was erwartet die kleine Liechtensteiner Truppe wohl gegen Weltmeister Finnland? Das war die grosse Frage vor der Partie der Weltnummer 1 gegen die 33. Nach einer intensiven zweiten WM-Quali-Partie wissen die Liechtensteiner: Unglaublich schnelles Passspiel, knallharte Schüsse und 60 Minuten Dauerdruck. Eine Lehrstunde der besonderen Art. «Das Tempo war unglaublich», fasste es nach dem 0:24 Verteidiger Valentin Vogt passend zusammen.
Mit 24 Gegentoren war – so unglaublich das tönt – Team Liechtenstein noch gut bedient. 35 Gegentore gab es vor zwei Jahren von Tschechien, 20 von Norwegen. 43 schenkte Schweden gestern Frankreich ein. Hohe Zahlen, die wohl wieder die Diskussion lancieren, ob die Top-Nationen an der WM-Quali teilnehmen sollen oder die «Kleinen» verbannt werden.
Dass es «nur» bei 24 Gegentoren blieb, lag vor allem an Torhüter Lukas Good. Der 17-jährige Nachwuchsgoalie des UHC Sarganserland spielte eine brillante Partie und wehrte – laut offizieller IFF-Statistik – 74 Schüsse ab. Immer wieder scheiterten die hochdekorierten finnischen Weltmeister an Good. Verdient wurde er zum besten Spieler ausgezeichnet.
Wie beim Auftaktspiel gegen Estland stand das Liechtensteiner Team bis rund zehn Minuten vor Ende gut in der Abwehr. Danach drehten die verbliebenen zehn Finnen – Coach Petteri Nykky schickte den ersten Block vor dem letzten Drittel zum Auslaufen – nochmals auf und erzielten noch acht Tore. 0:6, 0:8 und 0:10 hiessen so die Drittelsresultate.
Ein sehr grosser Wermutstropfen war aber die Verletzung von Thomas Inhelder im zweiten Drittel. Wie vor vier Jahren sprang dem Routinier die Kniescheibe ohne Einwirkung eines Gegenspielers heraus. Ein ganz bitterer Moment. So stehen nun nur noch 13 Feldspieler im Aufgebot. Die Aufgabe im morgigen Spiel gegen Polen – heute 9:3 gegen Belgien – wird so noch anspruchsvoller.
Liechtenstein – Finnland 0:24 (0:6, 0:8, 0:10)
Liechtenstein: L. Good (Müller); Kipfer, Schlumpf; A. Good, A. Wuggenig; Th. Inhelder; Castelberg, Büchel, Tischhauser; Ph. Wuggenig, Vogt, Züger; Wachter, M. Inhelder, Felder.