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Nationalmannschaft: WM-Quali-Tagebuch 4

31.01.2018

Endlich der erste Ernstkampf. Gegen die Esten ist aber nun eines klar: Es gibt einfach immer 13 Gegentore.

 

Am ersten offiziellen Turniertag herrschte hektische Betriebsamkeit allenorten. Schon beim Frühstück ging es drunter und drüber als sich gleich sechs Teams gleichzeitig am munzigen Frühstücksbüffet bedienen wollten. Später, als wir um 11 Uhr trainierten, wurde gleichzeitig der Kalevihalle der letzte Schliff verpasst. Da noch ein Transparent aufhängen, hier noch ein paar Kabel verlegen und noch rasch alles anschreiben. Selbst die Trainer von Weltmeister Finnland halfen mit. Die finnischen Spieler begnügten sich derweil, uns beim Training zuzuschauen. Hoffentlich haben sie was gelernt.

 

Später nahmen wir auch auf der Tribüne Platz, als sich Holland und Belgien ein intensives Derby lieferten. 5:5 hiess es am Ende nach einer dramatischen Schlussphase und wir wissen nun: Das wird hart, aber nicht unmöglich. Mit im Team war seit Mitternacht auch unser grauer Panther Thomas «Bender» Inhelder. So ist unser Team nun endlich komplett. Ah ja, als Tasche hat sich Thomas gleich das Turnsäckli seines Sohnemannes geschnappt (siehe Bild). Hoffentlich gab es da keine Tränen zuhause.

 

An den ersten Gegner Estland erinnerten sich die Routiniers nicht ungern. Vor acht Jahren standen sich die beiden Nationen bei der WM-Quali im spanischen El Escorial erstmals gegenüber. Mit dem legendären, aber «etwas» statischen Liechtensteiner Riegel erkämpften wir uns damals ein 0:1 nach dem Startdrittel. Am Schluss hiess es dann doch 0:13. Unvergesslich als Estland eine Strafe fasste, Liechtenstein aber auf ein Powerplay verzichtete und sich weiter konsequent vor das eigene Tor stellte – gegen vier Esten.

 

Die 13 leuchtete auch heute auf, doch zwischen 2010 und 2018 liegen Welten – ausser bei der Torhüterleistung. Wie damals Lex Näscher hexte Pascal Müller auf hohem Niveau. Die Spielanlage ist zwar weiterhin defensiv ausgerichtet, aber deutlich besser organisiert und mittlerweile dürfen sich die Stürmer auch über die Mittellinie bewegen. Und eben, Powerplay können wir mittlerweile. Leider war das 2:6 knapp nach Ablauf der estnischen Strafe, aber eigentlich haben wir zwei von drei Strafen ausgenützt.

 

Gross war die Freude natürlich bei den Torschützen: Valentin Vogt traf in seinem zehnten Länderspiel zum ersten Mal, Remo Tischhauser gar bei seinem Debüt. Was für ein Einstand! Nicht zu vergessen natürlich «Benders» Laserpass einmal quer durch die estnische Box. Herrlich. Warum wir das schon so genau wissen? Im Essensraum im Shnelli-Hotel wurden Bildschirme aufgestellt, so kann man beim Abendessen die Partie gleich nochmals schauen. Was für ein Service!

 

Also, «der erste Schritt ist getan», wie es der Taktikfuchs zusammenfasste, nun wartet aber mit Finnland eine heisse Nummer. Wir haben bei den finnischen Trainern schon um Milde gebeten, ob das was hilft ist eine andere Frage. Zu hoffen ist einfach, dass die Finnen nicht ähnlich gnadenlos sind wie die Schweden. Diese kanterten die armen Franzosen gleich mit 43:1 nieder – und verkündeten danach stolz, einen neuen Weltrekord aufgestellt zu haben. Nun ja, wers braucht…

 

Ah ja, ein kleines Episödchen wollen wir nicht vorenthalten. Während der Mittagszeit waren plötzlich Schreie aus dem einen Zimmer zu hören. Wurde da ein Tier gequält? Oder gabs Ehekrach? Weit gefehlt. Einem – reich behaarten - Liechtensteiner Spieler wurde von Chneter Matt genüsslich das Tape vom Bein entfernt. Sein Zimmernachbar nahm das Ganze dann auch noch auf Video auf – sehr zur Freude des Teams. Wir sagen jetzt nicht, wer das «Opfer» war, aber das «Liechtenstein Waxing» war wohl das beste Doping für unseren «Hexer» 😊

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