Der Weltmeister wartet
25. Januar 2018
​
In einer Woche beginnt für Liechtensteins Unihockey-Nationalmannschaft die WM-Qualifikation in Tallinn (Estland). Höhepunkt ist die Partie gegen Weltmeister Finnland.
​
Im Zweijahres-Rhythmus werden Unihockey Weltmeisterschaften ausgetragen. Gesetzt ist einzig der Gastgeber – in diesem Jahr Tschechien –, alle weiteren Nationalmannschaften müssen Ende Januar in die Qualifikation. Diese wird in sechs Turnieren weltweit ausgetragen, vier Qualiturniere für zehn Startplätze finden in Europa statt. In der estnischen Hauptstadt Tallinn ist Liechtensteins Nationalequipe vom 31. Januar bis 4. Februar zu Gast. Zum fünften Mal nimmt das Nationalteam an einer WM-Quali teil.
​
Höhepunkt ist die zweite Gruppenpartie am Donnerstag, 1. Februar. Dann wartet Weltmeister Finnland auf Liechtenstein. Sprich die weltbesten Unihockeyaner gegen die nominell zweitschwächste Equipe Europas. «Eine grosse Ehre, aber auch eine sehr herausfordernde Aufgabe», sagt Nationaltrainer Marco Kipfer im Vorfeld. Mit Gastgeber Estland (am Eröffnungstag) und Polen warten zwei weitere potenzielle WM-Teilnehmer auf Liechtensteins Auswahl.
​
Mehr Chancen rechnet sich Kipfer gegen die Niederlande (Weltnummer 27) und Belgien (25) aus, gegen welche Liechtenstein am Ende des Turniers antritt. «Wenn wir einen guten Tag erwischen, liegt vielleicht eine Überraschung drin», hegt Kipfer leise Hoffnungen auf einen Punktgewinn. Einen besonderen Service bietet der internationale Unihockeyverband IFF: Alle Partien werden live auf den YouTube-Kanälen der IFF im Internet übertragen.
​
Kleines Kader nach vielen Absagen
Die Vorsicht rührt daher, dass er und sein Trainerkollege Reto Voneschen viele Absagen für das Qualiturnier bekamen. Zwar stieg die Zahl der potenziellen WM-Kandidaten zeitweise auf 30 Namen, doch ausgerechnet während der WM-Qualifikation stehen viele studierende Nationalspieler in der Prüfungsphase. Andere konnten aus beruflichen Gründen nicht, weitere wie Rico Lüthi oder Christian Hänsel mussten kurzfristig aus Verletzungsgründen absagen.
​
Mit einem 16-er Kader – zwei Torhüter, 14 Feldspieler – reist die Liechtensteiner Delegation am Samstag nun nach Tallinn. «Es ist natürlich sehr bedauerlich, dass unser Kader so klein ist», so Kipfer, «nun ist wichtig, dass das aktuelle WM-Team zusammensteht und das Bestmögliche herausholt.» Den Hauptharst des Teams mit sieben Akteuren stellt wieder der UHC Schaan, der einzige Unihockeyverein des Fürstentums. Angeführt wird das Team von Captain Rainer Büchel (Balzers). Die Naticoaches können auf ein routiniertes Team zählen – nur vier Akteure kommen zu ihrem WM-Quali-Debüt.
​
«Im Team steckt viel Potenzial», ist Natitrainer Kipfer überzeugt, «entscheidend wird sein, wie rasch sich die Spieler zwischen den Partien erholen können. Fünf Spiele in fünf Tagen sind extrem happig.» Im schlimmsten Fall drohen wieder hohe Niederlagen, wie beispielsweise vor zwei Jahren (0:35 gegen Tschechien, 1:20 gegen Norwegen). Kipfer, der damals seine Premiere erlebte, will aber nach vorne schauen. «Taktisch sind wir weiter als vor zwei Jahren», hat der Seveler, der auch den UHC Sarganserland in der NLB erfolgreich trainiert, festgestellt. Ob die Beine dann auch das machen, was der Kopf will, ist in Tallinn dann die entscheidende Frage. (lu)
​
Nationalmannschaft Liechtenstein
Aufgebot WM-Qualifikation 2018 Tallinn (Estland)
​
Tor:
Pascal Müller 1988 UHC Schaan
Lukas Good 2000 UHC Sarganserland
​
Abwehr:
Andreas Good 1988 UHC Schaan
Thomas Inhelder 1984 Elch Wangen-Brüttisellen
Jonas Kipfer 2000 UHC Sarganserland
Oliver Schlumpf 1982 UHC Schaan
Alexander Wuggenig 1986 UHC Schaan
​
Angriff:
Rainer Büchel 1982 SV Wiedikon
Severin Castelberg 1998 UHC Sarganserland
Corsin Derungs 1999 UHC Schaan
Simon Felder 1993 UHC Schaan
Mathias Inhelder 1986 Jump Dübendorf
Remo Tischhauser 1996 Rangers Grabs-Werdenberg
Valentin Vogt 1998 UHC Sarganserland
Philipp Wuggenig 1985 Basel United
Simon Züger 1993 UHC Schaan
​
Staff:
Marco Kipfer Trainer UHC Sarganserland
Reto Voneschen Trainer UHC Sarganserland
Franz Maurer Team Manager
Matt Tschirky Physiotherapeut
​
Spielplan:
Mittwoch, 31. Januar: 19.00 Uhr Estland – Liechtenstein
Donnerstag, 1. Februar: 16.00 Uhr Liechtenstein – Finnland
Freitag, 2. Februar: 13.00 Uhr Liechtenstein – Polen
Samstag, 3. Februar: 11.00 Uhr Niederlande – Liechtenstein
Sonntag, 4. Februar: 9.00 Uhr Liechtenstein – Belgien
Alle Partien werden in Tallinn (Estland) in der Sporthalle Kalevi ausgetragen und live auf dem YouTube-Kanal des internationalen Unihockeyverbandes IFF (Kanal: iffchannel) im Internet übertragen.
Weitere Informationen auf der Homepage der IFF (floorball.org) und des UHC Schaan (unihockey.li) sowie auf dem Facebookportal der Nationalmannschaft (facebook.com/LieLUHV)
.
​