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couldn't care less

Ittigen bei Bern im Juni. Der Tisch im Haus des Sports ist in frühlingshaftem Grün gedeckt. In unzähligen Güselsäcken stapeln sich gebrauchte Schutzmasken und nicht benötigte Aufgebote der abgebrochenen Spielzeit. Im Sitzungszimmer "Scana" bespricht das zuständige Gremium bei feinen Fürstenhüttchen die Gruppeneinteilung der Saison 2020/21. Nach einigen Komplimenten an das süsse Geschenk aus der Ferne, kommt die heitere Runde entsprechend schnell zum Ende und präsentiert das Ergebnis der Welt. Eine offizielle Mitteilung ist nicht nötig, die Freunde im schnuckligen Nachbarland haben nichts Anderes erwartet.   

 

Nun gut, ob sich die Geschichte genau so zugetragen hat, darüber scheiden sich die Geister, wobei einige Ligakonkurrenten bestimmt eine Menge Holz darauf wetten würden. Aber mal Butter bei die Fische: denkt ihr wirklich in Liechtenstein werden krumme Dinger gedreht? Tzz..

Die Herrenabteilung der Schaaner Freunde des Plastikballs haben sich lange in Demut geübt, nun ist es wirklich mal an der Zeit, die Leistung der abgelaufenen/abgebrochenen Saison zu würdigen. Helden werden nicht einfach so geboren, den Status verdient man sich. Bereits vor einem Jahr war man an einem Punkt, wo man merkte: da geht mehr. Und nur, weil ein paar NLA-Rentner aus Malans meinten, das Kleinfeld aufmischen zu müssen, hat es dazumal nicht ganz geklappt. Aber eben, aufgeschoben ist nicht aufgehoben.  

 

In zehn von 14 Spielen überrollte die blau-gelbe Lokomotive ihre Gegner wie ein Railjet, der ohne Halt durch unser Land düst. Dass im Ländle nun über eine S-Bahn abgestimmt wird, ist aber nicht unsere Schuld. Auch der Umstand, dass die meisten Spiele äusserst knapp entschieden wurden, war reine Taktik – den Gegner psychisch zermürben und so.

Auch für die drei Niederlagen gibt es eine stichfeste Erklärung: wie es sich für einen professionellen Verein gehört, führt auch der UHCS eine Statistik. Auffällig ist, dass bei diesen drei Spielen der Vizetopskorer gerade mal zwei Tore schoss. Was wiederum bedeutet, dass die Partien schlicht und einfach zu wenig anstrengend waren. Denn der junge Mann ist mit einer Lunge eines englischen Vollblüters ausgestattet, was ihm ab sofort den Spitznamen "Eclipse" einbringt (schnellstes Rennpferd der Welt).

Das schlimmste Spiel aber war ganz klar das Unentschieden gegen die Teufel aus der Rheinschlucht am Ende der Welt. Würde man so pingelig sein und einen Schuldigen suchen, fände man diesen beim Rächer der Armen alias Topskorer und gleichzeitig Sturmpartner von Eclipse. Denn in diesem Spiel lief die Zermürbungs-Taktik ein wenig aus dem Ruder. Eine gefühlte Sekunde vor Schluss noch in Führung musste Zorro nur noch das letzte Bully gewinnen. Tat er eben nicht, rumms, Tor, Ausgleich, Schluss, kollektives Ausrasten. You had one job..

Leistungsträger darf man ruhig ein bisschen hart rannehmen, dass dachte sich bereits Giovanni Trapattoni, aber das ist ein anderes Thema.

 

Apropos Giovanni: Den grössten Widersacher dieser heldenhaften Saison fand man (ein wenig überraschend) in Churwalden. Stets war es ein Wechsel an der Tabellenspitze und man freute sich gegenseitig an Niederlagen der anderen. Leider kam es nur zu einem Duell in deren - ähm - "Turnhalle". Der umgebaute Geräteschuppen trägt zwar den Namen 'Witi' wobei sowas wie 'Engi' würde eher passen. Wir gehen davon aus, dass die Antipathie auf Gegenseitigkeit beruht, dass macht doch Sport erst interessant. An dieser Stelle möchten wir uns zumindest für den von swissunihockey weitergeleiteten Mini-Pokal bedanken. An der Aufstiegsfeier werden wir daran denken, während wir schelmisch in die Schaaner Nacht lachen und daraus trinken wie Spatzen aus einer Pfütze (für Kili und Häsi wird’s schon reichen um die Leber zu verstopfen).   

Tja und so werden wir am 1. August (Zufall?) unsere wohlverdiente Aufstiegstrinkete durchziehen, während andere aus Wut ihre abgelaufenen Hotdog-Brote an die kleinen Hallenwände werfen.

 

Danke Swissunihockey

Danke 4. Liga (alle)

Danke Fürst

 

Hallo 3. Liga!

 

#hoppschaa

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