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Klapperschlangen und Giovanni Zarrella

Pünktlich zur Znüni-Zeit versammelten sich am Sonntag die Blau-Gelben vor der Schaaner Unihockeyarena, um zur zweiten Meisterschaftsrunde in Chur aufzubrechen. Könnte aus einem Erima-Katalog sein, wie alle einheitlich im Kreis standen. Nur Häsi mit seinem feinen LFV-Trainer tanzte ein wenig aus der Reihe. Aber keine Sorge, für Materialnachschub ist gesorgt. Die Fahrt ins Bündnerland ging ohne Probleme über die Bühne, ein kleines Novum in dieser Saison. Sehr gut, ein weiterer Punkt, der verbessert wurde.

Kabine bezogen, Musik an und rein in die Hotpants – äh – Hosen. Der Grossteil der Mannschaft befand sich am Samstag im Zusammenzug der Nationalmannschaft und schwitzte somit zweimal am Wochenende. Vielleicht ebenfalls ein Novum für manche. Darum wollte man mit ein bisschen "Tschüttela" die Beine lockern, was aber dem Anschein nach nicht allen wahnsinnig Spass machte. Häuptling brennendes Dach war ganz und gar nicht Feuer und Flamme. Da hätte auch Felix «Quälix» Magath die Hände nicht aus den warmen Hosensäcken bekommen. Hatte was von einem Bauern, der im Laub versuchte, seinen verloren gegangenen Stumpen wiederzufinden. Die Übung verschossener Ball in den Kreis zurückbringen wurde dann abgebrochen und zum vertrauten Arbeitsgerät gegriffen.

 

Schliesslich warteten im ersten Spiel die Rattlesnakes aus Schmerikon. Über die Namensherkunft wird heute noch eifrig diskutiert. Klapprig war aber vor allem die Anfangsphase der Schaaner. Ob Nati-Training oder der plötzlich viel kleinere Ball, es wollte einfach nichts zusammenpassen. Und so lag man nach sieben Minuten mit 0:2 im Hintertreffen. Wer in der ersten Meisterschaftsrunde aufgepasst hat, weiss, dass nur die neuen Spieler das erste Tor erzielen dürfen. Unser Jungspund Kilian begriff das dann auch noch und markierte seinen ersten Treffer für Blau-Gelb. Doch mit dem nächsten Konter schlug es bereits wieder im Kasten der Schaaner ein. Felder und Neff schafften anschliessend für kurze Zeit den Ausgleich, doch vermutlich warteten die Schmerikaner (?!) nur darauf, um erneut provokant die Führung zu erzielen. In der Pause: kollektives Kopfschütteln.

Kann ja nur besser werden.. Denkste! Dauerte zwar ein wenig länger, doch schon wieder suchte "Chnäuler" Müller zweimal nacheinander den Ball hinter sich. Dieser regte sich fürchterlich über das fehlende Zusammenspiel auf, bemerkte aber allmählich, dass die neu zusammengestellten Blöcke seine Idee waren. Goalies eben! So fuchtelte Kapitän Felderer in T-Manier in Richtung Schiedsrichter, um mittels Timeout auf zwei Linien umzustellen. Und siehe da, innerhalb von einer Minute rappelte es im Käfig von Schmerikon vier Mal! Die Klapperschlangen standen da wie Blindschleichen. Nun waren sie mit dem vielversprechenden Timeout an der Reihe. Und auch da scheinen sie einen letzten Powerriegel gefunden zu haben, denn mit zwei Treffern stellten sie die Führung zum 7:8 wieder her. Nun reichts aber langsam mit dem Hin und Her, dachte sich Wirbelwind Hartmann, tankte sich durch die gegnerischen Reihen und schob zum erneuten Ausgleich (8:8) ein. Ein bisschen spät gezündet aber immerhin mit dem Feuer gespielt, wollte man den Sieg am Schluss regelrecht erzwingen und rannte nur noch vorwärts. Doch die Sirene war diesmal schneller. 1 Punkt ist besser als kein Punkt, waren sich die Hochbegabten sicher.

 

 

Das zweite Spiel gegen die aus dem Wald oberhalb von Chur versprach dann noch mehr Emotionen. Besonders, weil im Vorfeld darüber gemunkelt wurde, ob da Giovanni Zarrella mitspielt, hat ein Spieler der Churwaldner doch sehr viel Ähnlichkeit mit dem deutschen C-Promi. Manch einer war mit den Gedanken wohl noch auf der Tribüne (auf der Suche nach Jana Ina?), denn auch der Start in dieses Spiel ging ziemlich in die Hose. Einziger Lichtblick war, dass es diesmal länger dauerte bis man sich über den ersten Gegentreffer ärgern durfte. Andi 'Schaltjahr' Good blieb dabei verdächtig ruhig (Müller haderte bereits wieder..). Böse Zungen behaupten, er hat seinen Snus in der gegnerischen Hälfte verloren, denn dieser mustergültig vorgetragene Angriff zeigte, dass auch Verteidiger, die bis vors Tor mitlaufen, einen Pass erhalten und Tore schiessen können. Ein Hauch von Weltklasse in der Churer Halle. Auch als UBF (Unihockey- und Basketballfreunde) Churwalden zweimal zuschlugen, markierte Good in aller Ruhe seinen zweiten Treffer. Von wegen alle vier Jahre ein Tor, das machte Hoffnung auf alle vier Minuten. Küken Kilian hatte aber etwas dagegen und wollte mal das Polster auf den Strafbänken ausprobieren. Kaum die richtige Sitzposition gefunden, Tor für Churwalden. Hartmann musste darauf wieder zum 3:4 wirbeln, bevor man in die Pausenecke schlenderte.

Mit Felderer als Kapitän wäre die Titanic wohl nie untergegangen. Denn als der ein oder andere noch mit dem Seitenwechsel beschäftigt war, ging er voran wie einst Leonidas und besorgte den Ausgleich zum 4:4. Das rief dann aber plötzlich Spielverderber Yves (den Schiedrichter, die Red.) auf den Plan, welcher Good den Tag doch noch ein wenig vermiesen wollte und diesen für zwei Minuten auf das von Kilian vorgewärmte Leder schickte. Erste Stimmen wegen Bestechung wurden laut, denn schon wieder konnten die Churwäldner (?!) das Powerplay nutzen und die Führung wiederherstellen. Vielleicht haben sie das auch nur ein wenig geübt. Doch was wäre eine Meisterschaftsrunde ohne Tor von Assistent Fabian. Häsi war auf diese Partie mental eigentlich hervorragend eingestellt, hielt sich im Gegensatz zur ersten Runde aber noch dezent im Hintergrund. Umso grösser die Freude über den Ausgleich! Bizeps anspannen und abklatschen! Nimm das Giovanni! Scheinen sie gehört haben, denn ein paar Auf und Ab's später schon wieder Jubel auf der Bündner Bank. Was war passiert? Nichts, sie führen einfach schon wieder. Gibt’s doch nicht! Die Nerven lagen blank. Was machen? Richtig, Timeout und zwei Linien in den letzten Kampf des Tages schicken. Und siehe da, auch Kovac hat seine Hände aus dem Hosensack bekommen. Felder war endlich nicht mehr alleine und so konnten sie tatsächlich gemeinsam die herrschende Hektik voller unnötigen Fouls und Wortgefechten ausblenden und mit zwei Toren dem UHCS den Sieg schenken. Bravo hätte mit ihrer Lovestory nicht den Hauch einer Chance.

Der Jubel war grenzenlos! Wie sagt man so schön, ein Satz mit X: Malix schenken wir nix! Oder so..

 

Zur Regeneration ab ins Pub zu Pizza und Cordon Bleu und die zweite Runde war auch schon wieder Geschichte. Zu verbessern gilt es ganz klar den Negativtrend von 4 auf 3 Punkte pro Runde zu stoppen ;))

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